Gaststätten in Schenkendorf und Krummensee
Das alte Foto zeigt die Gaststätte "Seeidyll" in Krummensee. Im Jahre 1870 hatte Gottfried Nikolaus sich am Schenkendorfer Weg ein kleines Häuschen gebaut. Im gleichen Jahr erhielt er die Schankkonzession. Kurz danach verkaufte er das Grundstück an den Tischler Oberländer aus Zeesen, von dem es Gastwirt Thiele im Jahre 1890 erwarb, der den Tanzsaal anbaute. Auch er war nicht lange Gastwirt in Krummensee. Er verkaufte an den Gastwirt Lammeck. Da keiner seiner Söhne das Geschäft übernehmen wollte, erwarb 1939 Wilhelm Bux den Dorfkrug. 1942 folgte Wilhelm Kaatz und später Erna Triebel (die spätere Frau Schlammer). Fritz Schlammer war Kellner bei Wilhelm Bux und heiratete Erna Triebel. Heutiger Besitzer ist Karl Zuschneid.
In Schenkendorf reicht die Geschichte der "Krüge" viel weiter zurück.
Im Landbuch des Kaisers Karl IV. wird bereits 1375 ein Krug erwähnt.
Als Johann Friedrich Freiherr von Löben im Jahre 1657 die Herrschaft Schenkendorf erwarb, brachte er die Schenkendorfer Brauerei wieder in Gang und verpflichtete die Untertanen in seinem Herrschaftsbereich, das Bier von ihm zu beziehen.
In Schenkendorf waren 1669 vorübergehend zwei Krüge. Die Schankgerechtigkeit hat jedoch nicht auf einem besonderen Grundstück geruht, sondern sobald der Wirt den Krug nicht länger behalten wollte, meldete er dies der Herrschaft, die alsdann den Bierverlag einem anderen Wirt übergab. Es wurden als Schenkendorfer Krüger Michael Dombke (Donker, gleichzeitig Schulze) und Martin Schüttke genannt. Die Krüger zahlten "Zapperzins". Es waren immer Bauern, die den Krugverlag nebenamtlich betrieben.
Das Schenkendorfer Bier wurde in der ganzen Gegend gern getrunken. So lobt der Geheime Kammerrat von Brandt in einem Bericht an den Kurfürsten 1685

"das Bier, so daselbst gebrauet wird, ist überaus klar und wird in der Gegend herum sehr beliebet."

Als im Jahre 1717 die Herschaft Schenkendorf von König Friedrich Wilhelm I. angekauft wurde, verlagerte man die Brauerei nach Königs Wusterhausen.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts genügten die bisherigen Krüge nicht mehr den Anforderungen. Viktualienhändler Urner erbaute am Knie der Dorfstraße einen Gastwirtschaft. Spätere Eigentümer waren die Witwe Paetsch und Gastwirt Schulz. Diese Wirtschaft bestand bis 1927 und wurde vom letzten Besitzer Möhricke an den Rittergutsbesitzer von Schenkendorf Mosse verkauft. Der ließ das Gebäude abreißen. Das Gelände wurde dem Gutspark einverleibt.
Auf dem Grundstück gegenüber (dem sogenannten Mühlengrundstück) hatte Mühlenmeister Vogel in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen Ausschank eingerichtet. Diese Wirtschaft erwarb 1886 Gastwirt Gustav Paetsch, der 1890 einen Neubau mit Saal bauen ließ.
1889 entstand in der Dorfstraße, Ecke Dorfaue, durch den Gemeindevorsteher Grossmann eine neue Wirtschaft, die 1902 in den Besitz von Robert Paetsch (Sohn von Gustav Paetsch) überging.
1913 erbaute Bauunternehmer Gustav Hensel am Ende des Dorfes Richtung Mittenwalde für seinen Schwiegersohn Walter Speckenbach eine neue Gastwirtschaft mit großem Saal.

1943 werden folgende Wirtschaften genannt: Klara Paetsch, Robert Paetsch und Walter Speckenbach.