Der alte Altar in der Kirche zu Schenkendorf

Aus dem Jahre 1516, so verrät es zumindest die lateinische Inschrift, stammt ein Schreinaltar mit künstlerischem Schnitzwerk und selten leuchtender Farbgebung. Er fristete lange Zeit ein unbeachtetes Dasein unter Gerümpel. 1942 wurde er restauriert. Die Flügel sind innen und außen zum Teil vor Goldgrund bemalt. Sie stellen innen das Gebet Jesu am Ölberg, die Geisselung Jesu, die Kreuztragung, die Dornenkrönung und außen die Gestalten des Heiligen Nikolaus und der Heiligen Apollonia. Im Mittelteil (153 mal 111 cm) steht unter geschnitztem Baldachin die Gottesmutter auf einer Mondsichel, umgeben von einem plastischen Strahlenkranz, der auf den teils im Goldgrund gerauteten, teils mit einem Vorhang bemalten Hintergrund steht. Die vier kleinen Beifiguren stehen an etwas hervorgezogenen Seitenteilen rings um die Madonna. In deren Heiligenschein sehen wir die Namen: Katharina, Margaretha, Barbara und Dorothea. Die Inschrift des Mantelsaums der Mutter Gottes lautet:
"Maria mater dei mise (rere) mei anno miles (imo) qvi (n) tegenesimo decimo sexto" (1516).
Im Heiligenschein lesen wir:
"o florens rosa mater".
Dieser Altar, der noch aus der katholischen Zeit stammt und ganz dem Charakter dieser Epoche entspricht, wurde wahrscheinlich bei der Renovierung der Kirche 1663 entfernt und durch den jetzigen ersetzt. Der Restaurator Kurt Teichler restaurierte in halbjähriger Arbeit den Altar im damaligen Kaiser Friedrich Museum Berlin.